Überflutete Ortschaften, Cyberangriffe auf kritische Netze, globale Pandemien – Krisen und Katastrophen sind vielfältig und oft unvorhersehbarkas.de. Doch eines zeigt sich immer wieder: Gut vorbereitete, informierte und vernetzte Gesellschaften bewältigen solche Krisen nicht nur effizienter, sie gehen aus ihnen sogar gestärkt hervor. Entsprechend rückt das Thema Zivilschutz zunehmend ins Zentrum, wenn es um die Stärkung der gesellschaftlichen Resilienz in Europa geht.

Krisenseminar in Cadenabbia: Wie widerstandsfähig ist Deutschland?

In Cadenabbia (Italien) fand vom 11. bis 15. Juli 2025 ein fünftägiges Seminar der Konrad Adenauer Stiftung statt, das genau diese Frage in den Mittelpunkt stellte: „Krisen, Katastrophen und Bedrohungen – Wie widerstandsfähig ist Deutschland wirklich?“ Themen des Seminars waren unter anderem realistische Katastrophenszenarien, der Schutz kritischer Infrastrukturen, die Rolle der Bundeswehr im Krisenfall sowie die Verantwortung der Zivilgesellschaft. Das Seminar bot einen tiefgehenden Einblick in die Strukturen des Katastrophenschutzes in Deutschland und beleuchtete den zivil-militärischen Dialog sowie die nationale und internationale Zusammenarbeit in Sicherheitsfragenkas.de. Unter den Teilnehmenden waren Vertreter*innen aus Politik, Medien, Bundeswehr, Wissenschaft und öffentlichem Dienst – ein Spiegelbild der notwendigen gesamtgesellschaftlichen Zusammenarbeit im Krisenfall. EAB-Direktor Dr. Christian Johann stellte dabei insbesondere die Perspektiven und Aufgaben der zivilen und zivilgesellschaftlichen Akteure heraus.

Vertreter aus Politik, Bundeswehr und Zivilgesellschaft diskutieren über Zivilschutz und Krisenvorsorge.

Fünf Tage lang tauschten sich die Teilnehmenden über konkrete Krisenszenarien und Lösungsansätze aus. In Vorträgen und Workshops wurden Best Practices beleuchtet – vom Schutz der Energie- und Wasserversorgung bis zur Einbindung freiwilliger Helfer. Dabei wurde deutlich, dass eine resiliente Gesellschaft nur durch das Zusammenspiel aller Kräfte – staatlicher Stellen, Bundeswehr, Unternehmen und engagierter Bürger*innen – entstehen kann. Sowohl in den Diskussionen als auch im informellen Gespräch zwischen den Programmpunkten wurden wertvolle Kontakte geknüpft und Vertrauen aufgebaut – ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Krisenbewältigung.

Europäischer Austausch und nationale Vernetzung

Die EAB brachte das Thema Zivilschutz auch in Berlin auf die Agenda: In einem Kamingespräch diskutierten der finnische Botschafter in Deutschland und MdB Leon Eckert Mitte Juli in der Akademie über die unterschiedlichen Ansätze im Bevölkerungsschutz. Finnland hat mit seinem Leitmotiv „Prepared, not scared“ („Vorbereitet, nicht verängstigt“) europaweit Maßstäbe gesetzteab-berlin.eu. Dort basiert die Sicherheitsvorsorge auf einem konsequenten Whole-of-Society-Prinzip: Staat, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Bürger*innen ziehen an einem Strang, und die Bevölkerung gilt als „Rückgrat der Vorsorge“. Diese vertrauensbasierte Vorsorgekultur stärkt das Sicherheitsgefühl und dient vielen Ländern in Europa als Vorbild.

Eckert, Mitglied des Bundestags-Innenausschusses und im Vorstand des Deutschen Komitees Katastrophenvorsorge (DKKV), unterstrich derweil die Bedeutung vernetzter Strukturen auch in Deutschland. Effektiver Bevölkerungsschutz brauche eine enge Zusammenarbeit von Behörden mit der Zivilgesellschaft – von Hilfsorganisationen bis zu engagierten Bürger*innen. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann ein gemeinsames Frühwarn- und Hilfenetzwerk im Krisenfall greifen.

Bereits am 3. Juni 2025 hatte die EAB in Kooperation mit der Landesvertretung Sachsen-Anhalt eine Podiumsdiskussion zum Bevölkerungsschutz organisiert. In der Landesvertretung kamen Landespolitikerinnen, internationale Expertinnen, Fachleute aus Wissenschaft und Verwaltung sowie Akteure der Zivilgesellschaft zusammen, um aktuelle Risiken und Best Practices im Zivilschutz zu beleuchten.

Auch dort zeigte sich, wie wichtig vernetzte Strukturen zwischen Bund, Ländern und Kommunen sind, um den Herausforderungen moderner Krisen zu begegnen. Impulsgeber wie Sachsen-Anhalts Innenministerin Dr. Tamara Zieschang betonten, dass die Krisenvorsorge auf allen Ebenen weiterentwickelt werden muss – durch abgestimmtes Zusammenwirken der nationalen und europäischen Ebene. Auch diese Veranstaltung machte deutlich, dass Information, Kooperation und Entschlossenheit der Angst entgegenzusetzen sind – so können Unsicherheiten am besten gemeistert und extremistischen Tendenzen der Nährboden entzogen werden.

EAB-Direktor Christian Johann resümierte:

Ein resilienzorientierter Bevölkerungsschutz ist eine europäische Gemeinschaftsaufgabe – gut vorbereitete und vernetzte Gesellschaften sind der beste Garant dafür, dass wir Krisen nicht nur überstehen, sondern auch gestärkt aus ihnen hervorgehen.

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