An der Seite von denen, die für Freiheit und Demokratie einstehen

Die Europäische Akademie Berlin bei der Europa-Rede 2025 im Allianz Forum

Wenn das Allianz Forum am Pariser Platz in den Europa-Farben leuchtet und sich Spitzen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Sichtweite des Brandenburger Tors versammeln, dann geht es um mehr als ein weiteres Panel. Es geht darum, wofür Europa steht – und wofür Menschen bereit sind einzustehen. Genau in diesem Spannungsfeld bewegt sich die Europa-Rede der Konrad-Adenauer-Stiftung, die in diesem Jahr unter dem Leitmotiv An der Seite von denen, die für Freiheit und Demokratie einstehen stand.

Am 10. November 2025 hielt Manfred Weber, Partei- und Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei (EVP), die 16. Europa-Rede im Allianz Forum. In seiner Grundsatzrede hob er die Europäische Union als „Hort der Freiheit“ hervor – ein Raum, der Stabilität, Sicherheit und Wohlstand bietet und zugleich klare Haltung gegenüber Angriffen auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einfordert.

Freiheit als Kern europäischer Identität

Weber knüpfte an den 9. November als europäische Schicksalsmarke an und verband die Erinnerung an den Mauerfall mit einem klaren Kompass für die Gegenwart: Europa müsse diejenigen schützen, „die für Freiheit und Demokratie einstehen“, ob in der Ukraine, in Belarus oder an anderen Orten, an denen Menschen unter autoritärem Druck stehen. Ausgangspunkt der Rede war unter anderem sein Besuch in Butscha – ein Ort, der europäische Sicherheitspolitik plötzlich sehr konkret macht.

In sieben Thesen skizzierte Weber, wie Europa in den kommenden Jahren handlungsfähiger werden kann: von der Stärkung der europäischen Verteidigungsfähigkeit über die Sicherung wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit bis hin zu einer gemeinsamen Linie in Migrations-, Erweiterungs- und Digitalisierungspolitik. Immer wieder wurde deutlich: Europa bleibt nur dann Raum der Freiheit, wenn es politisch zusammensteht und seine Werte ernst nimmt.

Genau hier liegen zentrale Schwerpunkte der Europäischen Akademie Berlin:

  • Europa in der Welt – wie sich die EU in einem härteren geopolitischen Umfeld behauptet, ist Kern vieler unserer Formate.
  • Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Freiheit ist ohne soziale Kohäsion und Beteiligung junger Menschen nicht dauerhaft zu sichern.
  • Politische Bildung – wer Europa gestalten will, braucht Räume, um Informationen einzuordnen, Konflikte auszuhalten und Positionen zu entwickeln.

Podium, Makerthon, junge Perspektiven – Europa als Dialograum

In der anschließenden Podiumsdiskussion vertiefte Weber seine Thesen im Gespräch mit Prof. Dr. Daniela Schwarzer, Vorständin der Bertelsmann Stiftung, und Mathis Sieglerschmidt, Gewinner des KAS Makerthon Europe 2025.

Sieglerschmidt stellte die Idee eines „Eurovision Start-up Contest“ vor – ein Format, das Unternehmergeist, Kreativität und europäische Öffentlichkeit verbindet. Damit wurden Themen angesprochen, die auch in der Arbeit der EAB eine große Rolle spielen:

  • Wie bringen wir junge Menschen in Position, ihre Ideen sichtbar zu machen?
  • Wie schaffen wir europäische Öffentlichkeit jenseits der klassischen politischen Arenen?

Rund um die Europa-Rede nutzten zahlreiche junge Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich an Informationsständen über europäische Bildungsangebote, Austauschprogramme und Beteiligungsformate zu informieren – darunter auch Angebote der EAB wie unsere allseits beliebte Quizwand.

Hier schließen sich der Kreis und die Partnerschaften: Die Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Allianz SE schafft einen Rahmen, in dem politischer Spitzenbesuch, zivilgesellschaftliche Akteure, Think Tanks und junge Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zusammenkommen. Für die EAB ist das gelebte politische Bildung: Europa wird nicht nur erklärt, es wird erlebt.

Allianz, KAS und EAB – eine Partnerschaft für gelebte politische Bildung

In seinen einführenden Worten erinnerte Prof. Dr. Norbert Lammert daran, dass der Mauerfall 1989 ohne den europäischen Kontext kaum denkbar gewesen wäre und bezeichnete die Europa-Rede als „Leuchtfeuer der europäischen Einigung“. Udo Fischer, General Representative der Allianz SE, knüpfte daran an und machte deutlich: Risiken lassen sich managen, Unsicherheit nicht – und genau darum braucht es verlässliche europäische Zusammenarbeit.

Für die Europäische Akademie Berlin zahlt diese Zusammenarbeit in dreifacher Weise auf unseren gemeinnützigen Auftrag ein:

  1. Begegnung schafft Bindung:
    Die Europa-Rede bringt jedes Jahr junge Menschen, politische Entscheidungsträger und die europäische Öffentlichkeit an einem Ort zusammen, der wie kaum ein anderer für das Ende der Teilung steht. Diese Form der Begegnung ist Kern unserer Arbeit – ob in Seminaren, Austauschprogrammen oder Dialogformaten.
  2. Bildung bringt Bewegung:
    Die Inhalte der Rede, die Thesen zur Zukunft Europas und die Diskussion auf dem Podium liefern Impulse, die wir in unsere Programme hineintragen – etwa in Veranstaltungen zu europäischer Sicherheitspolitik, zur Zukunft der EU oder zur Rolle Deutschlands in Europa.
  3. Netzwerke schaffen Resilienz:
    Mit der Allianz SE und der Konrad-Adenauer-Stiftung verbinden uns langfristige Kooperationen, in denen Vertrauen gewachsen ist. Gerade in Zeiten multipler Krisen stärkt dieses Netzwerk die politische Bildung in Berlin und darüber hinaus.

„Europa nicht nur feiern – sondern verteidigen“

Die Europa-Rede erinnert uns jedes Jahr daran, dass Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind. Für uns als Europäische Akademie Berlin heißt das: Europa nicht nur feiern, sondern verteidigen – mit guter Bildung, mit starken Netzwerken und mit offenen Türen für alle, die sich einmischen wollen.

Dr. Christian Johann, Direktor Europäische Akademie Berlin

Damit verbindet die EAB ihre Rolle als Mitveranstalterin und Partnerin mit ihrem Kernauftrag: Räume zu schaffen, in denen Europa verständlich, streitbar und erfahrbar wird – für junge Menschen in der politischen Bildung ebenso wie für Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Berlin.

Dank und Ausblick auf 2026

Die Europäische Akademie Berlin dankt der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Allianz SE und allen weiteren Partnerinnen und Partnern, die die Europa-Rede tragen und weiterentwickeln – von den Teams in der Organisation über die beteiligten Institutionen bis hin zu den vielen jungen Menschen, die mit ihren Fragen und Ideen den Abend prägen.

Wir freuen uns darauf, diese starke Partnerschaft 2026 fortzusetzen – erneut „an der Seite von denen, die für Freiheit und Demokratie einstehen“.