Dnevnik (Slowenien): Interview mit Christian Johann über transatlantische Spannungen und Demokratie

In einem ausführlichen Interview mit der slowenischen Tageszeitung Dnevnik sprach Christian Johann, Direktor der Europäischen Akademie Berlin, über das fragile transatlantische Verhältnis im Kontext einer möglichen zweiten Präsidentschaft von Donald Trump. Der Beitrag trägt den Titel:

„Christian Johann: S Trumpom smo jih Nemci že tretjič dobili po nosu“
(„Mit Trump haben wir Deutschen schon zum dritten Mal eine schmerzhafte Lektion erhalten“).

Erschienen am 20. Juni 2025 | Journalistin: Vesna Vaupotič

Kurzfassung des Gesprächs:

Christian Johann warnt in dem Interview vor den demokratiegefährdenden Tendenzen in den USA und reflektiert die wachsende politische Polarisierung seit dem 11. September. Besonders beunruhigend sei die zunehmende Loyalität gegenüber einer Person – Donald Trump – statt gegenüber demokratischen Institutionen. Johann betont, dass Trump nicht durch Gewalt, sondern demokratisch gewählt wurde – und darin liege die eigentliche Herausforderung für Demokratien weltweit.

Gleichzeitig appelliert er daran, die USA nicht vorschnell abzuschreiben. Die Institutionen funktionierten noch – entscheidend sei aber, ob sie auch künftigen Belastungen standhalten. Das transatlantische Verhältnis befinde sich in einer grundlegenden Umbruchphase – und Europa müsse lernen, sich strategisch unabhängiger aufzustellen.