13.05.2025
Besuch der omanischen Botschafterin: Austausch über Kooperationen
Im Mai 2025 empfing die EAB die omanische Botschafterin I.E. Frau Maitha Saif Al Mahroupi, um über zukünftige Kooperationen und Austauschprogramme zu sprechen. Im Fokus standen zivilgesellschaftlicher Dialog, Hintergrundgespräche und kulturelle Veranstaltungen. Dr. Christian Johann betonte: „Die EAB ist ein Tor zur Welt für den internationalen Austausch.“ Der Besuch stärkt die Beziehungen zwischen der EAB und Oman und erweitert das Netzwerk für interkulturellen Dialog.

Anfang Mai 2025 konnte die Europäische Akademie Berlin (EAB) eine besondere Besucherin begrüßen: Ihre Exzellenz, Frau Maitha Saif Al Mahrouqi, Botschafterin des Oman in Deutschland. Bei einem Treffen in der EAB-Villa in Berlin lernte die Botschafterin die Arbeit der Akademie kennen und tauschte sich mit EAB-Direktor Christian Johann über Kooperationsmöglichkeiten aus. In herzlicher Atmosphäre wurden gemeinsame Interessen ausgelotet und erste Ideen für zukünftige Projekte zwischen der Botschaft des Oman und der EAB besprochen.
Zusammenarbeit im Fokus
Im Zentrum des Gesprächs standen konkrete Vorschläge, wie die Beziehungen zwischen der omanischen Botschaft und der EAB mit Leben gefüllt werden könnten. Diskutiert wurden verschiedene Formate der Zusammenarbeit, zum Beispiel:
- Hintergrundgespräche bei Staatsbesuchen: Vertrauliche Round-Table-Gespräche anlässlich von Besuchen hochrangiger omanischer Delegationen in Deutschland, um einen offenen Austausch mit Expertinnen und Experten zu ermöglichen.
- Veranstaltungen im EAB-Garten: Gemeinsame Kulturveranstaltungen oder Empfänge im Garten der EAB, die den informellen Dialog fördern und die omanische Kultur einem breiteren Publikum näherbringen.
- Mehrjährige Austauschprogramme: Entwicklung eines Programms für den zivilgesellschaftlichen Austausch zwischen Oman und Deutschland, etwa nach dem Vorbild bestehender Initiativen der EAB.
Die EAB konnte hierbei auf ihre umfangreiche Erfahrung mit internationalen Austauschprojekten verweisen. So verbindet das deutsch-türkische Programm Like Minds junge Führungskräfte beider Länder in einem themenorientierten Dialog. Mit dem Projekt Baladiya – Neue Wege in der Stadtentwicklung wurden zudem über mehrere Jahre Kommunalexpert:innen aus Tunesien und Marokko zu Workshops nach Berlin eingeladen. Diese Erfolge zeigen, wie fruchtbar langfristige Dialogformate sein können. Entsprechend positiv blickten beide Seiten auf die Perspektive eines Oman-EAB-Austauschprogramms.
Als Europäische Akademie Berlin verstehen wir uns als ein Tor zur Welt für den zivilgesellschaftlichen Austausch Kooperationen wie die mit der Botschaft des Oman sind für uns von unschätzbarem Wert. Sie ermöglichen Dialog auf Augenhöhe, fördern gegenseitiges Verständnis und schlagen neue Brücken zwischen unseren Gesellschaften.
betonte EAB-Direktor Johann.




Oman – die „Schweiz des Nahen Ostens“
Auch inhaltlich bot das Treffen viel Gesprächsstoff, denn der Oman nimmt eine besondere Rolle im Nahen Osten ein. Das Sultanat ist bekannt für seine atemberaubenden Landschaften und gilt politisch als „Schweiz des Nahen Ostens“ – ein neutraler Vermittler, der sich aus den Konflikten der Region heraushält. Seit über fünf Jahrzehnten war Oman in keinen Krieg verwickelt und hat sich stattdessen immer wieder als erfolgreicher Moderator und Mittler in regionalen Krisen bewährt. Diese traditionell eigenständige Außenpolitik des zurückhaltenden Dialogs macht Oman zu einem wertvollen Partner für internationale Verständigung.
Doch nicht nur außenpolitisch, auch gesellschaftlich hat Oman Spannendes zu bieten. In den letzten 50 Jahren durchlief das Land unter Sultan Qabus ibn Said einen umfassenden Modernisierungsprozess, mit großen Investitionen in Bildung und Infrastrukturchange-magazin.de. Heute besuchen sogar mehr Frauen als Männer die Universitäten – so viele, dass es an Omans Hochschulen inzwischen eine „Männerquote“ für Studienplätze gibt. Gleichzeitig pflegt Oman dank der ibaditischen Tradition ein Klima religiöser Toleranz, in dem Sunniten, Schiiten und Ibaditen friedlich zusammenleben.
Diese Hintergrundfakten über Oman flossen in den Austausch ein und unterstrichen, wie wertvoll ein engerer zivilgesellschaftlicher Dialog mit Oman sein kann. Die EAB ist mit der Region bereits vertraut – so organisiert sie mit Partnern die Reihe Nahost-Talks, eine Diskussionsplattform zu aktuellen Themen des Nahen Ostens. Vor diesem Hintergrund stieß die Idee weiterer gemeinsamer Veranstaltungen und Programme auf großes gegenseitiges Interesse.
Mit dem Besuch von Botschafterin Maitha Al Mahrouqi wurde der Grundstein für eine vielversprechende Kooperation gelegt. Beide Seiten vereinbarten, den begonnenen Dialog fortzusetzen. Die EAB freut sich darauf, schon bald die ersten gemeinsamen Projekte zu verwirklichen – getreu ihrem Motto, ein offenes Haus und Tor zur Welt für den internationalen zivilgesellschaftlichen Austausch zu sein.