01.12.2025
Die Europäische Union am Schwarzen Meer: Sicherheit an der Frontlinie Europas
Die Europäische Union rückt näher an das Schwarze Meer: Im Europäischen Haus Berlin diskutierten hochrangige Vertreter:innen aus Bulgarien, der Ukraine und dem Europäischen Parlament auf Einladung des Deutsch-Bulgarischen Forums, der Vertretung des Europäischen Parlaments in Deutschland und der Europäische Akademie Berlin über das Schwarze Meer als Kernraum europäischer Sicherheit. Klar wurde: Europa sichert sich nicht von allein – und Berlin spielt dabei eine Schlüsselrolle.

Im Europäischen Haus Berlin diskutierten am 25. November hochrangige politische Entscheidungsträger:innen, Diplomatie, Think Tanks und Zivilgesellschaft über eine Region, die Europa lange unterschätzt hat: das Schwarze Meer. Klar wurde an diesem Abend: Es ist kein Randgebiet, sondern ein Kernraum europäischer Sicherheit.
Eingeladen hatten das Deutsch-Bulgarische Forum und die Vertretung des Europäischen Parlaments in Deutschland, ko-produziert von der Europäischen Akademie Berlin (EAB) im Rahmen des Projekts „Europabrücke Berlin“. Auf dem hybriden Podium saßen alle angekündigten Gäste:
- Elena Shekerletova, Vizeaußenministerin der Republik Bulgarien,
- Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Europäischen Parlaments und
- Norbert Beckmann-Dierkes, Leiter des Auslandsbüros Bulgarien der Konrad-Adenauer-Stiftung und Gründer des Burgas Connectivity Forum
Moderiert wurde das Gespräch von Volker Berresheim, Vorsitzender des Deutsch-Bulgarischen Forums.
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Europa auf eine sicherheitspolitische Lage reagiert, in der Bedrohungen gleichzeitig im Cyberraum, zu Land und zur See zunehmen – im Mittelmeer, in der Ostsee und eben am Schwarzen Meer. Die Diskussion machte deutlich: Am Schwarzen Meer kreuzen sich Seewege, Energie- und Datenrouten, Interessen von EU, Russland, Türkei, Kaukasus und Nahost. Ob Europa strategisch denken und handeln kann, entscheidet sich auch dort – bei der Sicherung von Infrastruktur, beim Schutz vor hybriden Angriffen und bei der Unterstützung der Ukraine.
Beeindruckend war nicht nur das Panel, sondern auch der Saal: Vertreter:innen aus Diplomatie, Bundesverwaltung, internationalen Organisationen, Think Tanks, Wissenschaft und Zivilgesellschaft beteiligten sich aktiv an der offenen Diskussion. Viele Fragen zielten darauf, wie Bulgarien und Rumänien als EU-Mitgliedstaaten am Schwarzen Meer stärker in eine gesamteuropäische Sicherheitsstrategie eingebunden werden können – und welche Rolle Berlin dabei spielt.
Für die Europäische Akademie Berlin ist der Abend Teil einer langfristigen Arbeit an Europas außen- und sicherheitspolitischen Fragen. Unter dem Dach von „Europabrücke Berlin“ bringt die EAB Akteur:innen aus Politik, Verwaltung, Medien und Zivilgesellschaft zusammen, um Demokratie-, Europa- und Medienkompetenz zu stärken und Brücken zwischen den Regionen Europas zu schlagen.
Wer das Schwarze Meer heute noch als Randlage Europas betrachtet, verkennt die Realität,
sagte EAB-Direktor Christian Johann.
Dort entscheidet sich, ob wir unsere Seewege, Energierouten und Datenströme gemeinsam schützen – oder ob andere über unsere Sicherheit bestimmen. Solche Abende zeigen, wie wichtig es ist, dass Diplomatie, Politik und Zivilgesellschaft miteinander ins Gespräch kommen. Begegnung schafft Bindung – und genau diese Bindung brauchen wir, wenn Europa strategisch handlungsfähig bleiben will.
Ermöglicht wurde das Expertengespräch durch die enge Zusammenarbeit von Deutsch-Bulgarischem Forum, der Vertretung des Europäischen Parlaments in Deutschland sowie den Partnern des Projekts „Europabrücke Berlin“, gefördert von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.









