Ein vollbesetzter Saal, spürbare Spannung – und ein Publikum, das sich mit vielen Fragen und Einwürfen einbrachte: Das rbb24 Inforadio Forum widmete sich in Kooperation mit der EAB der Frage, wie „tot“ Atomkraft in Deutschland wirklich ist und welche Rolle sie in Europa künftig spielt. Mirjam Meinhardt (rbb24 Inforadio) führte souverän und pointiert durch den Abend; die Atmosphäre war konzentriert, lebhaft und ausgesprochen konstruktiv.

Inhaltlich reichte das Spektrum von Kostenvergleichen zwischen Kernenergie und Erneuerbaren über Langzeit-Speicher und Dunkelflauten bis zu CCS (CO₂-Abscheidung und -Speicherung), Endlagerung und europäischer Netzintegration. Wiederkehrende Bezugsgröße war dabei die europäische Dimension: Stromnetze über Grenzen hinweg, Markt- und Infrastrukturlogiken eines gemeinsamen Energiesystems – und die Frage, ob und wie nationale Entscheidungen (auch Deutschlands) europäische Spielräume prägen.

Intensiv diskutiert wurden die Systemkosten (von britischen Projekten bis zu OECD-Vergleichen), die Zeitachsen für Neubauten, der reale Zubau Erneuerbarer in Deutschland sowie Streitpunkte rund um Netzstabilität, Abregelungen und die Koordination mit Nachbarländern. Der Befund des Abends: Wer Versorgungssicherheit, Klimaziele und Bezahlbarkeit zusammendenkt, kommt an europäischer Kooperation – Netze, Märkte, Speicher, Standardsetzung – nicht vorbei. Die Veranstaltung endete mit zahlreichen Publikumsfragen und setzte sich anschließend im Foyer bei einem kleinen Empfang fort.

Die Diskussion war Teil des Projekts „Europe behind the Headlines – Frequenz Europa“, mitgeschnitten in der Sendereihe „Forum“ von rbb24 Inforadio – unterstützt vom Auswärtigen Amt und von der Europäischen Union (CERV).


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